Fachverband
Kies- & Betonwerke
Innerschweiz

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Der FKB Innerschweiz als Fachverband der Innerschweizerischen Kies-, Steine- und Betonproduzenten hat die Aufgabe gegenüber dem Regierungsrat, dem Kantonsrat und den verschiedenen Fachstellen der Kantonalen Verwaltung sowie der Öffentlichkeit die Interessen der Innerschweizerischen Kies-, Steine- und Betonproduzenten nachhaltig wahrzunehmen.

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Der FKB Innerschweiz vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Behörden und der Öffentlichkeit durch direkte und kontinuierliche Kontaktpflege zur Politik und zu den verschiedenen kantonalen Fachstellen und eine aktive Beteiligung an Vernehmlassungen bei Eidgenössischen und Kantonalen Vorlagen, welche die Interessen der Kies- und Transportbetonproduzenten sowie des Aushubgewerbes in der Innerschweiz tangieren.

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Der FKB Innerschweiz ist für seine Mitglieder Plattform für

Informations- und Gedankenaustausch
Bildung von Arbeits- oder Projektgruppen
Fachlich-technischen Erfahrungsaustausch
Gesellschaftliche und freundschaftliche Kontaktpflege

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Partner Links

Stiftung Natur und Wirtschaft

Stiftung Landschaft und Kies

Aushub-, Rückbau- und Recycling-Verband Schweiz

Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie

Verband der Kies- und Betonproduzenten Aargau

Fachverband für Kies- und Betonwerke im Kanton Zürich

Luzerner Verband für Kies und Beton

Beton

Beton ist weltweit der wichtigste Baustoff. Ein Kubikmeter Frischbeton besteht aus etwa 300 kg Zement, 150 Litern Wasser, 600 kg Sand und 1400 kg Kies. Nach einiger Zeit bindet der Zement ab, das Frischbetongemisch verfestigt sich und wird zu tragendem und dauerhaftem Beton.

Ständig steigende Ansprüche und Fortschritte in der Betontechnologie sorgen dafür, dass für unterschiedliche Anforderungen auch unterschiedliche Betone eingesetzt werden.

Die Zeiten, als man die Komponenten aufgrund von Erfahrungen mischte und dann einbrachte, sind längst vorbei. Automatisierte, computergesteuerte Produktionsanlagen garantieren das exakte Einhalten der Rezepturen – und sichern damit eine konforme und gleichbleibende Betonqualität.

Frischbeton

Heutzutage produzieren ortsgebundene Betonmischwerke den Frischbeton und Mischfahrzeuge transportieren das Fertiggemisch auf die Baustellen.

Die leistungsfähigen Transportbetonwerke sind in der Lage, Frischbeton zu jeder Zeit, in der garantierten Qualität und der gewünschten Menge zu produzieren und termingerecht an den Verwendungsort zu liefern. Solange der fertiggemischte Beton verarbeitet und verdichtet werden kann, wird er als Frischbeton bezeichnet.

Einflussfaktoren Beton

Eine ganze Reihe von Faktoren beeinflussen den Beton als Frischprodukt und nach seiner Aushärtung wie zum Beispiel: die Eigenschaften, die Zusammensetzung, die Betonherstellung, der Betontransport, die Betonverarbeitung und die Betonnachbehandlung.

Beton nach Eigenschaften

Die Produktenorm SN EN 206-1 definiert die Anforderungen an die Ausgangsstoffe, die Festlegung des Betons, die Eigenschaften von Frisch- und Festbeton und deren Nachweis, die Lieferung von Frischbeton, die Verfahren der Produktionskontrolle, die Konformitätskriterien sowie die Beurteilung der Konformität. Die Norm gilt für alle normal verdichteten Betone, mithin Normalbeton, Leichtbeton und Schwerbeton, jedoch nicht für Spezialbetone.

Beton nach Zusammensetzung

Beton nach Zusammensetzung ist Beton mit festgelegter Zusammensetzung und gegebenenfalls vorgegebenen Ausgangsstoffen, für deren Einhaltung der Hersteller verantwortlich ist.

Kies & Steine

Abbau

Sand und Kies sind weltweit von grosser Bedeutung. Sie nehmen in der Mengenordnung den Spitzenplatz der wichtigsten mineralischen Rohstoffe ein. In der Schweiz sind Sand und Kies sowohl mengenmässig als auch bezüglich Wertschöpfung die wichtigsten Primärrohstoffe. Der Abbau von Sand und Kies zählt zu den existenzsichernden Bereichen einer Volkswirtschaft. Als Teil der so genannten Urproduktion bildet er die Grundlage jeder baulichen Entwicklung: Kies und Sand sind die wichtigsten Baustoffe – gestern, heute und in Zukunft.

Die weltweiten jährlichen Fördermengen betragen rund 9 Milliarden Tonnen und übersteigen damit bei Weitem andere Abbautätigkeiten wie beispielsweise die Förderung von Steinkohle-, Eisenerz oder Erdöl. Sand und Kies befinden sich an vierter Stelle der weltweiten Rohstoff-Werteskala.

Der gesamtschweizerische Jahresbedarf an Sand und Kies beträgt über 38 Millionen Tonnen. Dies entspricht  etwa 3 Kubikmetern oder 5 Tonnen pro Einwohner. Der Sand- und Kiesbedarf wird zu 90% durch über 400 schweizerische Kieswerke gedeckt. 10% der benötigten Menge werden importiert. In der Kiesproduktion sind rund 5000 Beschäftigte tätig, die einen Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Franken jährlich (inklusive Beton) erwirtschaften.

  • Sand und Kies bilden als Gesteinskörnung den Hauptanteil zur Herstellung von Beton und Mörtel. Für jeden Kubikmeter Beton werden zwei Tonnen Sand und Kies, sowie Zement und Wasser benötigt.
    Beton wird schon seit der Römerzeit verwendet und ist dank seiner idealen Eigenschaften und seiner flexiblen Verarbeitbarkeit heute der weltweit weitverbreitetste Baustoff.
     
  • Wir fahren auf Strassen, deren Unterbau aus Kies und deren Beläge aus gebrochenem Splitt, Sand und Bitumen bestehen. Flugpisten, Quartierwege und Waldstrassen müssen ebenfalls auf einem tragfähigen Untergrund in Form eines „Kieskoffers“ gebaut werden.
     
  • Wir wohnen und arbeiten in Häusern, die aus Beton gebaut sind.
     
  • Zahlreiche Infrastrukturbauten, die wir täglich nutzen, sind ebenfalls aus Beton errichtet worden.
     
  • Bahnreisende fahren auf einem Schienentrassee aus Gleisschotter aus gebrochenem Hartgestein.
     
  • In Naturbädern dient Kies als Bodengrund oder zur Filtrierung.
     
  • Filterkies wird auch für Retentionsbodenfilter zur Abwasserbehandlung verwendet.
     
  • Kies findet in verschiedenen Formen im Garten und Landschaftsbau Verwendung.
     
  • Für Dach- oder Dachrandbekiesungen wird gewaschener Rundkies benötigt.
  • Die Lage und die Qualität des Kiesvorkommens (z.B. Höhe des Schlammanteils, Transport zum Kunden)
     
  • Das Abbauverfahren
     
  • Energie- und Personalkosten
     
  • Kosten für Maschinen und Anlagen
     
  • Auflagenbedingte Kosten (Gewässer, Landschafts- und Immissionsschutz, Wiederinstandstellung und Rekultivierung)
     
  • Kosten für den Kieserwerb, z.B. Zukauf fehlender Komponenten, um spezifischen Kundenbedürfnissen entsprechen zu können.

Dem eigentlichen Kiesabbau geht ein umfangreicher Planungs- und Bewilligungsprozess mit zahlreichen Vorabklärungen sowie vorbereitende Massnahmen voraus. Ein Prozess, der sich über mehrere Jahre bis Jahrzehnte hin erstrecken kann:

  • Lokalisierung geeigneter Rohstoffvorkommen anhand geologischer Karten und durch geologische Geländebeurteilungen
     
  • Durchführung von Sondierungen, Probeschürfungen und Bohrungen
     
  • Voruntersuchungen der Qualität und Quantität des Rohmaterials
     
  • Bestimmung der Erschliessungsmöglichkeiten, Wahl der Abbautechnik
     
  • Kostenkalkulation vom Abbaubeginn bis zur Schliessung und Rekultivierung
     
  • Vereinbarungen mit Grundbesitzern
     
  • Erarbeitung eines Projektdossiers inkl. Umweltverträglichkeitsbericht
     
  • Mehrstufige behördliche Bewilligungsverfahren
     
  • Erstellen der Infrastruktur (Zufahrten, Kieswerke)
     
  • Abtragen / Sicherstellen der Bodenschicht für die spätere Wiederherstellung

In der Schweiz werden Sand und Kies vorwiegend im so genannten Trockenbau gewonnen. Rund 80% des gesamtschweizerischen Kiesbedarfs wird in landwirtschaftlich genutztem Gebiet abgebaut. Die Kiesgruben liegen in sogenannten Kiesterrassen, in Seitenmoränen oder in ehemaligen Flussbetten, also überall dort, wo die Gletscher der Eiszeiten oder nacheiszeitliche Flüsse Kies ablagerten. Kieslagerstätten sind wichtige Grundwasserträger. Der Abbau ist deshalb nur oberhalb des Grundwasservorkommens gestattet, die Abbautiefe ist behördlich festgelegt.

Der Abbau der Sand- und Kieslagerstätten erfolgt in der Regel maschinell, also mit Bagger, Dozer und Radlader. Den Transport ins Kieswerk übernehmen dann spezielle Schwerlast-Fahrzeuge (Dumper) oder Förderbänder.


All dies wird schon vor Abbaubeginn behördlich geregelt. So enthält der Abbau- und Gestaltungsplan folgende Punkte:

  • Festlegung des Abbaugebietes (Abbauperimeter)
     
  • Abbau- und Auffüllkosten
     
  • Festlegung allfälliger Abbauetappen
     
  • Erschliessung des Abbaugeländes
     
  • Grubenentwässerung und Entwässerung des wiederhergestellten Geländes
     
  • Lager für das Bodenmaterial inklusive Boden-Massenbilanz
     
  • Endgestaltung und Rekultivierungsziel


Heute ist nur noch ein im Detail geplanter, landschaftsgerechter und unter Einbezug aller Stakeholder optimierter Kiesabbau möglich. Prinzipiell ist jeder Kiesabbau eine vorübergehende Sondernutzung des Bodens, denn nach erfolgtem Abbau und Renaturierung steht die Fläche wieder einer Folgenutzung zur Verfügung.

Die Folgenutzung eines Kiesareals wird bereits bei der Erteilung der Bewilligung zum Kiesabbau definitiv festgelegt. Je nach Nutzungsart werden unterschiedliche Ziele verfolgt:

  • Bei einer landwirtschaftlichen Folgenutzung stehen Kriterien wie die Bodenfruchtbarkeit bzw. das Ertragspotential, die Geländeform im Hinblick auf die Bewirtschaftung sowie die Eingliederung des rekultivierten Areals (optisch, funktional) im Vordergrund.
     
  • Bei einer ökologischen Nutzung stehen die Artenvielfalt und die natürliche Sukzession im Vordergrund.

Nach erfolgtem Abbau wird das Rohmaterial vom Aufgabetrichter mittels Förderband zum Rohmaterialdepot transportiert (Abb. 1). Das Depot hat eine Kapazität von mehreren tausend Kubikmetern und dient als Kiespuffer. Das Depot verfügt über einen unterirdischen Abzug.

Der Aufbereitungsprozess läuft modellhaft folgendermassen ab:

  • Das aufzubereitende Material wird unterhalb des Rohmaterialdepots mittels Abzugsbändern über ein Förderband entnommen.
     
  • Nach einer Vorabsiebung wird das Material auf getrennte Wasch- und Siebstrassen verteilt. Die grossen Komponenten gehen in die Brecherei (den getrennten Wasch- und Siebstrassen entsprechen die linke und die rechte Bildhälfte von Abb. 2).
     
  • Auf dem Siebdeck der Siebmaschinen wird das Material gewaschen.
     
  • Die bei der Vorabsiebung aussortierten grossen Komponenten werden in der Brecherei zu Brechsand und Splitt verarbeitet. Das zerkleinerte Material wird auf der Brechsiebstrasse entsprechend den voreingestellten Splitt- und Brechsandgrössen von Siebmaschinen getrennt.
     
  • Einzelkörnungen, Kiessand sowie Mischungen mit prozentual unterschiedlich zusammengesetzten Korngrössen können von den Silos mittels einstellbaren Dosierbändern abgezogen werden. Das abgezogene Material gelangt anschliessend über Förderbänder direkt auf LKWs zum Abtransport.

Die Art des Materials, welches zur Auffüllung einer Kiesgrube zugelassen wird, ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen. Im Regelfall darf zur Wiederauffüllung nur unverschmutztes Aushubmaterial verwendet werden. Damit ist der Grundwasserschutz stets gewährleistet. Die Oberfläche einer aufgefüllten Kiesgrube wird als „Rohplanie“ bezeichnet.


Es gibt vier Auffüll-Ansätze:

  • Keine Auffüllung: Die Abbaustellen werden auf dem Niveau der Abbausohle rekultiviert.
     
  • Teilauffüllung: Bildung von Wannen, Trögen oder Terrassen – diese Variante wird meistens gewählt, wenn das Auffüllmaterial für die vollständige Auffüllung fehlt.
     
  • Vollständige Auffüllung auf altes Niveau: Es sollen möglichst die ursprüngliche Gestalt und Bewirtschaftungsfläche erreicht werden.
     
  • Auffüllung über altes Niveau hinausgehend: Hiermit können landschaftlich vorteilhafte Geländeformen geschaffen werden, und Platz bei einem grossen Anfall von Aushubmaterial geschaffen werden.


Folgende Trends beeinflussen die in der Baubranche anfallenden Aushubmengen:

  • Zunahme der Recyclingquote der Baumaterialien 
     
  • Infrastrukturbauten werden in die Erde verlegt
     
  • Bauten erhalten durch verdichtendes Bauen und Haustechnik mit mehr Platzbedarf grössere Untergeschosse
     
  • Regional zum Teil stark wachsende Bevölkerung und steigender Bedarf an Wohnraum und Infrastrukturbauten


Die zurzeit grossen Aushubmengen führen dazu, dass heutige Kiesgruben alle meist auf dem ursprünglichen Niveau rekultiviert werden.

Bei der Auffüllung ist zwingend auf die zukünftige Nutzung des Bodens zu achten. Massgeblich sind nebst der stofflichen Qualität auch Kriterien wie spätere Wasser- und Luftzirkulation, die «Gründigkeit» (Raum für Wurzeln) und das Bodenskelett (Steinanteil).

Für die Entwässerung der Flächen sind entsprechende Konzepte zu erarbeiten. Die Entwässerung kann entweder mittels einer sickerfähigen Rohplanie, die kurz vor dem Unterbodenauftrag nochmals aufgelockert wird oder mit einer Kiesdrainage sichergestellt werden.


Bei der Auffüllung werden folgende Punkte berücksichtigt:

  • Die Auffüllung muss sich setzen können. Dieser Prozess wird durch schichtweises Verdichten und durch Überfahren beschleunigt.
     
  • Die Auffüllung soll in den obersten 2 m tragfähig und durchlässig sein.
     
  • Baupisten und Depotplätze werden nach Abschluss der Arbeiten vollständig entfernt, die Flächen aufgerissen.
     
  • Auf der Basis der fertigen Rohplanie erfolgt der Aufbau des Unter- und Oberbodens.
     
  • Zur Qualitätssicherung erfolgen diese Arbeiten stets unter behördlicher und fachmännischer Kontrolle.

Die Weichen für die Rekultivierung werden bereits im Abbau- und  Gestaltungsplan gestellt und damit vor dem eigentlichen Kiesabbau. Der erste Schritt zur Rekultivierung beginnt mit dem schonenden Abtragen und fachkundlichen Zwischenlagerung der Bodenschicht.

Nach erfolgtem Kiesabbau muss der Boden wieder neu aufgebaut werden. Diese Arbeit erfolgt entsprechend dem natürlichen Bodenaufbau in folgenden Schritten:

  • Erstellen der Rohplanie (das «Relief» des Bodens ohne Unter- und Oberboden), vgl. Auffüllung
  • Auftragen des Unterbodens (B-Horizont)
  • Auftragen des Oberbodens (A-Horizont)

Das Rekultivierungsverfahren orientiert sich an den bewährten und anerkannten FSKB Rekultivierungsrichtlinien. In den Grundsätzen bedeutet dies:

  • Arbeit im Sommerhalbjahr und bei trockener Witterung
  • Befahren von Bodenaushub ist zu vermeiden
  • Einsatz von leichten Maschinen
  • Bei schlechtem Wetter Abtrocknung des Bodens abwarten
  • Begrünung und allenfalls Zwischenbegrünung

Die Umlagerung von zwischengelagertem Ober- und Unterboden in die Rekultivierung sollte möglichst direkt erfolgen – dadurch wird der Boden am besten geschont. Bei instabilen Witterungsverhältnissen kann in Tagesetappen gearbeitet werden. Wenn der Boden einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden soll, muss der Oberboden unter Umständen zusätzlich entsteint werden.

Die Umsetzung der vielfältigen Vorgaben und die Witterungsabhängigkeit der Arbeiten führen dazu, dass sich der Bodenauftrag über Wochen oder sogar Monate hinziehen kann. Nach dem Auftragen der Bodenschichten wird zwecks Stabilisierung, Erhöhung der Tragfähigkeit und biologischer Aktivierung des neuen Bodens baldmöglichst mit der Ansaat begonnen.

Der Start neuer Abbauetappen ist meist an den Fortschritt der Rekultivierung einer ehemaligen Abbaufläche gebunden. Damit wird die offene Grubenfläche so gering wie möglich gehalten. Die Rekultivierung gilt dann als abgeschlossen, wenn der Oberboden aufgetragen und die Ansaat ordnungsgemäss erfolgt ist. Die Abnahme der Rekultivierung erfolgt im Beisein vom begleitenden Bodenspezialisten, dem Grundeigentümer, und der Behörde.

Eine sorgfältige Rekultivierung nimmt längere Zeit in Anspruch. Bei einer landwirtschaftlichen Nutzung der Folgefläche liegen zwischen dem Auftragen des Bodens und der ersten landwirtschaftlichen Nutzung mindestens 5 Jahre. Diese Zeit benötigt der Boden, um seine ursprüngliche Vitalität wiederzuerlangen.

 

Ökologie

Ein Kiesabbau ist eine Chance für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Die ständige Veränderung der Umgebung durch den Materialabbau und die Wiederauffüllung schafft einen in der Schweiz sehr seltenen Lebensraumtyp, der vergleichbar ist mit einem frei fliessenden, unkorrigierten Flusslauf. Diese Bedingungen gab es kurz nach der letzten Eiszeit, vor der dichten Besiedelung durch den Menschen. Pioniertiere und selten gewordene Pflanzen leben unter diesen Bedingungen auf.

Der Abbau von Kies ist mit Eingriffen in die Landschaft verbunden und viele unterschiedliche Interessen treffen aufeinander. Aus ökologischer Sicht sind insbesondere folgende Bereiche zu berücksichtigen:

Massnahmen während des Kiesabbaus

Parallel zur technischen Abbauplanung führen Kiesunternehmen heute eine ökologische Planung durch, wobei die ökologischen Ziele und Massnahmen für ein bestimmtes Kiesabbaugebiet festgelegt werden. Bestimmte ökologische Massnahmen erfolgen auf der Grundlage der spezifischen Gegebenheiten eines Abbaugebietes. Die Mitarbeitenden werden kontinuierlich geschult, um diese Massnahmen fachgerecht durchführen zu können.

Beispiele für Massnahmen:

  • Erstellen von Wanderkorridoren für Tiere innerhalb oder am Rand der Abbaustelle 
  • Feuchtgebiete und temporäre Gewässer im seitlichen Pistenbereich als Laichstellen und Lebensräume für Amphibien 
  • Ansaat von Dämmen und Wällen mit speziellem Saatgut zur Erhöhung der Artenvielfalt 
  • Erstellen von Ast- und Steinhaufen als Unterschlupf für zahlreiche Kleinsäugetiere 
  • Kein Kiesabbau in Wandpartien mit Brutröhren von Uferschwalben in der Zeit von Mitte April bis Ende August 
  • Offene Kiesflächen bewusst abgrenzen als Brutplatz für bodenbrütende Vogelarten wie den Regenpfeifer 
  • Sandflächen an sonnigen Orten erstellen als Brutort von grabenden Insekten 
  • Nistkästen zum Beispiel für Turmfalken in und an Gebäuden auf dem Werkgelände anbringen 
  • Massnahmen zum fachgerechten Auffüllen und Verlegen von Amphibien-Gewässern 
  • Verwendung standortgerechter, einheimischer Baum- und Straucharten für Hecken 
  • Bewirtschaftung von artenreichen Magerwiesen an Grubenrändern
Invasive Neophyten